Mittwoch, 26. Dezember 2007

Eins

Mein zweiter Blog, mein zweites Tagebuch (macht drei, nicht verwirrt sein). Das erste Tagebuch enthielt nur wüste Beschimpfungen an die unkompetente Umwelt und war daher auch sehr unterhaltsam. Also für mich. Deshalb hiess es auch "Grapes of Wrath". Nicht das ich jetzt das Buch gelesen hätte. Mein anderer Blog ist nur für literarische Einfälle gedacht. Dort also bitte verstärkt hinklicken und lesen und erstaunte Kommentare hinterlassen, denn ich bin eine zarte Künstlerseele, die Zuspruch braucht.

Nun meinte N. kurz vor Weihnachten, ein Tagebuch würde mir gut tun. Ich würde die grossen Zusammenhänge meines Lebens begreifen. Da sitze ich also hier am zweiten Weihnachtsfeiertag auf Arbeit und blogge. Weil Der Internetstöpsler noch nicht in mein neues Heim vorgedrungen ist. Wenn es kalt ist, bleibt der gemeine Internetstöpsler gern in seiner Höhle. Ich arbeite im "Moritz-Matt-Institut" (Name geändert). Wir haben da ein sehr internationales Mitarbeiterdings. Also sitzt auch jetzt hier hinter mir eine Chinesin und tippt an ihre Verwandten. Das macht sie die ganzen Feiertage, weil (will ich nicht wissen). Was schreibt sie?
"Leute, da ist wieder mein deutscher Arbeitskollege. Was macht der am zweiten Weihnachtsfeiertag hier? Keine Familie, keine Freunde?" Nein, kein Internet zu Hause.

Hauptsächlich werde ich hier versuchen, meine Depressionen zu kurieren. Dafür habe ich mir ein Buch gekauft: "Feeling Good Workbook". Das ist ein Buch zur Verhaltenstherapie, das mir sagt, das die Dinge gar nicht so schlimm sind, wie sie sind, sondern ich das nur so sehe. Ich soll mich also fortlaufend selbst kontrollieren, ob ich so Gedanken wie "Immer ich!" oder "Das Leben ist öde" habe. Weil das ja nicht so ist. Das sind gestörte Gedanken.

Die Weihnachtsfeier hier im Institut verlief so: Mehrere Minuten redeten Menschen. Mehrere Sekunden gab es Schauvorführungen. Mehrere Stunden wurde die Technik auf und abgebaut. Unter zu Hilfe ! -nahme eines elefantösen Schiebewagens, dem man, ängstlich an die Wand gedrückt, ausweichen musste. Das Buffet wurde nicht eröffnet. Die Leute aßen bereits die Tannenzapfen von der Dekoration. Dann kam ein Sketch über Currywrst. Da musste ich weg. Zu den Puhdys. Die sangen "Wenn Träume sterben, dann wird es kalt." Wofür Heizungen nicht alles gut sein können. Und dann noch von einem Engel aus Eis, der "aufgewacht" wäre. Da ich gestörte Gedanken , habe, verstand ich nur "aufgebahrt" und applaudierte leidenschaftlich.
Ach ja.

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